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AutorenbildJafeth Mariani

Grenzen setzen: Eine harte, aber notwendige Lektion

In meinem Leben habe ich viele Lektionen gelernt, aber eine der schwierigsten und zugleich wichtigsten war das Setzen von Grenzen. Diese Erkenntnis kam nicht über Nacht, sondern war das Ergebnis jahrzehntelanger Erfahrungen und innerer Reflexion.

Die Kindheitserfahrung und ihre Auswirkungen

Als Kind, besonders nach der Trennung meiner Eltern, glaubte ich fest daran, dass ich durch Nettigkeit und Gefälligkeit gegenüber anderen Ruhe und Harmonie in mein Leben bringen könnte. In meiner kindlichen Vorstellung war das die beste Möglichkeit, Konflikte zu vermeiden und ein friedliches Umfeld zu schaffen. Diese Strategie setzte ich fort, und sie prägte meine Beziehungen und mein Verhalten für fast vierzig Jahre.

Doch je mehr ich versuchte, es allen recht zu machen, desto mehr erkannte ich, dass diese Methode mich nicht zu dem ersehnten inneren Frieden führte. Stattdessen fühlte ich mich oft ausgelaugt, überfordert und innerlich zerrissen. Ich realisierte, dass wahre Ruhe nicht durch die ständige Anpassung an die Erwartungen anderer erreicht werden kann.

Die harte Lektion des Grenzensetzens

Grenzen zu setzen war für mich eine der härtesten Lektionen. Es bedeutete, alte Muster zu durchbrechen und mich von der Vorstellung zu lösen, dass meine Wertschätzung und mein Frieden von der Zustimmung und dem Wohlwollen anderer abhängen. Dieser Prozess war schmerzhaft und herausfordernd, aber letztendlich befreiend.


Durch das Setzen von Grenzen lernte ich:

  1. Selbstfürsorge: Ich erkannte, dass ich meine eigenen Bedürfnisse und Grenzen respektieren muss, um wirklich für andere da sein zu können. Selbstfürsorge ist keine egoistische Handlung, sondern eine notwendige Voraussetzung für ein gesundes und ausgeglichenes Leben.

  2. Authentizität: Grenzen setzen half mir, authentischer zu sein. Ich begann, ehrlich zu mir selbst und zu anderen zu sein, was ich wirklich fühle und brauche. Diese Ehrlichkeit förderte tiefere und wahrhaftigere Beziehungen.

  3. Wertschätzung des eigenen Selbst: Indem ich meine Grenzen respektierte, begann ich, mich selbst mehr zu schätzen. Ich erkannte meinen eigenen Wert und hörte auf, diesen ausschließlich von der Meinung und Anerkennung anderer abhängig zu machen.

  4. Respekt und Klarheit in Beziehungen: Klare Grenzen schufen Respekt und Klarheit in meinen Beziehungen. Sie halfen, Missverständnisse zu vermeiden und die Kommunikation zu verbessern.

  5. Inneren Frieden: Letztendlich führte das Setzen von Grenzen zu dem inneren Frieden, den ich so lange gesucht hatte. Ich lernte, dass wahre Ruhe und Gelassenheit nicht durch das ständige Bemühen, es allen recht zu machen, erreicht werden können, sondern durch die Anerkennung und den Respekt meiner eigenen Bedürfnisse und Grenzen.

Fazit

Das Setzen von Grenzen war eine der härtesten, aber auch wertvollsten Lektionen meines Lebens. Es hat mir geholfen, inneren Frieden und wahre Ruhe zu finden, die tiefer gehen als jede äußere Unruhe. Es ist eine kontinuierliche Reise, die Mut und Selbstreflexion erfordert, aber die Belohnungen sind es wert. Wenn wir lernen, unsere eigenen Grenzen zu respektieren, entdecken wir eine Quelle der Kraft und Gelassenheit in uns selbst, die uns hilft, mit den Herausforderungen des Lebens besser umzugehen.






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